Einerseits ist es gut, dass die durch die Corona-Krise entstandene existenzbedrohende Situation der Darstellenden Künstler*innen langsam in das Bewusstsein und in den Fokus der Öffentlichkeit und der Politik rückt. Andererseits war der Großteil der in dieser Branche arbeitenden Menschen schon vorher in prekären Beschäftigungsverhältnissen; wobei Frauen* und marginalisierte Gruppen am stärksten von den diskriminierenden Strukturen und der finanziellen Ungerechtigkeit betroffen sind. Als wäre das nicht genug, wird ein Backlash spürbar, der die bereits erzielten Erfolge der letzten Jahre weg zu spülen droht. In Krisenzeiten greift man(n) gerne auf "alt Bewährtes" zurück und stuft vermeintliche
"Experimente" als zurzeit kontraproduktiv ein, weil sie angeblich einen "Mehraufwand" nach sich ziehen würden.
Um dieser Entwicklung entgegen zu wirken und die Krise als Chance zu nutzen, haben wir uns am 14.05.2020 mit einer Pressemitteilung öffentlich an die Politik gewandt und entsprechende Forderungen gestellt. Denn es kann nicht sein, dass die politischen Entscheidungsträger*innen den Missständen in den mit öffentlichen Geldern subventionierten Theatern und Opernhäusern weiterhin eine Bühne bereiten!
Hier die vollständige Pressemitteilung, die gerne weitergeleitet werden darf:
Anlässlich des geplanten Auftrittes von Placido Domingo am 16.1.20 und 19.1.20 an der deutschen Staatsoper Berlin schrieb Pro Quote Bühne folgenden offenen Brief an den Bürgermeister von Berlin, den Kultursenator von Berlin und an den Intendanten der deutschen Staatsoper Berlin. Dieses Schreiben ging auch an die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien, an die Bundesministerin des BMFSFJ, die Fraktionen und Sprecher*innen für Kultur von SPD, Grünen, Linken, CDU und FDP, die leitenden Feuilleton-Redakteur*innen von Arte Journal, Tagesspiegel, Berliner Zeitung, taz, Berliner Morgenpost , die Intendanz des RBB und an die DPA.